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OZ: Vorsicht: Waldbrandstufe III

Mittwoch, 28.07.2010 | 11:55  


Die langanhaltende Trockenheit bleibt nicht ohne Folgen. Die Gefahr von Bränden wächst. In den Wäldern rund um Bad Doberan ist höchste Wachsamkeit angesagt. Rauchen und Feuer sind streng verboten.

Bad Doberan (OZ) - Im Forstamt Bad Doberan ist die Stimmung gespannt. Anhaltende Hitze, seit Wochen schon gab es keinen Regen. Die Wälder sind knochentrocken. Es gilt Waldbrandstufe III — hohe Brandgefahr. Anfang Juli war es noch Stufe II. „Rund um die Uhr beobachten die Forstleute jetzt ihre Reviere“, sagt Forstamtsleiter Harald Runze. „Es gilt höchste Wachsamkeit, Feuerwehren und Einsatzkräfte sind in Bereitschaft.“ Nur wegen der besonderen Nähe zur Ostsee sei man „noch eine Stufe günstiger“ dran, als beispielsweise die Region um Mirow im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Dort gelte, wie Runze berichtet, schon längst die Waldbrandstufe IV — höchste Brandgefahr. Dort wurden die Wälder gesperrt, niemand darf mehr hinein.

„Ganz so dramatisch ist es bei uns noch nicht“, sagt der Forstamtsleiter. Das liege auch an der „Bestockung“. In den Laub- und Mischwäldern sei der Waldboden hier meist noch grün. Dort aber, wo Kiefern auf artgerechten Standorten, also auf vorwiegend sandigen Böden wüchsen, seien sämtliche Gräser bereits verdorrt, und knisterten schon beim Betreten.

Hinzu kommt: Das Getreide ist reif, mitunter auch wegen der Trockenheit notreif. „Aus einem Böschungsbrand irgendwo an einer Straße kann jetzt innerhalb von Sekunden ein Waldbrand werden, wenn das Feuer über einen trockenen Getreideschlag läuft“, warnt Runze.

Aus der Unsitte mancher Raucher, Zigarettenkippen aus dem Autofenster einfach auf die Straße zu werfen, ist jetzt eine Todsünde geworden. „Aber auch von jedem Waldbesucher müssen wir jetzt große Aufmerksamkeit einfordern“, sagt Runze. Das gelte zum einen für das eigene Verhalten im Wald. Brandschutz gehe in jedem Fall vor. Zum anderen aber richtet der Forstmann den Appell an alle, sofort zu reagieren, wenn sich kleinste Zeichen eines Brandes zeigen. „Jeder sollte umgehend handeln“, sagt Runze. „Was noch aus eigener Kraft ausgetreten werden kann, muss sofort gelöscht werden. Aber immer muss umgehend die Hilfe herbei. Immer über den Notruf 112.“ Auch die Genehmigungsbehörden beim Landkreis sind über die Gefahr informiert. Wer jetzt ein Feuerwerk, vielleicht zum Firmenjubiläum, beantragen will, hat schlechte Karten. „So was ist nicht mehr genehmigungsfähig“, sagt der Forstamtsleiter. Noch ist es zu keinen ernsthaften Bränden rund um Bad Doberan gekommen. Weder durch überhitzte Erntemaschinen, noch durch den „Molli“, der in den vergangenen Jahren schon mal den einen oder anderen Böschungsbrand ausgelöst hatte. „Zum Glück“, sagt Runze. Noch dürfen auch Touristen und Wanderer in den Wald. Gibt es aber nicht bald ernstzunehmende Niederschläge, steigt die Gefahr weiter.

Klaus Walter / Ostsee-Zeitung vom 28.07.2010


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