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OZ: Lebensretter im digitalen Zeitalter angekommen

Freitag, 29.04.2011 | 08:13  


Artikel aus der Ostsee-Zeitung vom 29.04.2011

Gestern ging offiziell die digitale Alarmierung der Rettungskräfte in den Kreisen Doberan und Güstrow in Betrieb. Seine Bewährungsprobe hat das System bereits bestanden.

Bad Doberan (OZ) - Gestern gönnten sich die beiden Noch-Landräte aus Bad Doberan und Güstrow, Thomas Leuchert und Lutz da Cunha, einen symbolischen Knopfdruck: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Firma E-Message, Dietmar Gollnick, nahmen sie das digitale Alarmierungssystem für Notärzte, Feuerwehren und den Katastrophenschutz in Betrieb — in der Doberaner Leitstelle für die Rettungkräfte, die seit November quasi im Vorgriff auf die anstehende Kreisgebietsreform für beide Landkreise zuständig ist.

„Die Bewährungsprobe hat das neue System bereits hinter sich“, sagte Doberans Landrat Thomas Leuchert. Mit ihm seien die Rettungskräfte am 8. April zu dem schrecklichen Massenunfall auf der Autobahn 19 gerufen worden, als mehrere Fahrzeuge aufgrund der Sichtbehinderung durch einen Sandsturm ineinander krachten.

„Wir haben ein System, das sicher funktioniert“, sagte Bad Doberans oberster Brand- und Katastrophenschützer, Mayk Tessin. Er lobte die Vorteile des neuen Systems gegenüber dem alten, analogen Funksystem: kleine Geräte, Text- statt Sprachnachrichten, die nicht mehr falsch verstanden, sondern auch wiederholt gelesen werden können, und eine Erreichbarkeit der Feuerwehrleute, die praktisch keine Grenzen kennt. „Wer bei der Freiwilligen Feuerwehr irgendwo im Landkreis ist, kann jetzt auch am Arbeitsplatz in Rostock alarmiert werden“, sagte Tessin.

Einen Kostenvorteil hat das neue System, das von dem Dienstleister für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS) als Komplettpaket angeboten wird, auch. Der zehnjährige Betrieb koste soviel, wie die Neuanschaffung eines eigenen Systems in einem Jahr verschlungen hätte, sagte Tessin. Lediglich die Alarmmelder für die rund 3000 Lebensretter — Stückpreis mit Ladegerät 250 Euro — würden von den jeweiligen Kommunen oder Rettungsdiensten bezahlt werden.

Klaus Walter


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(c) OZ: Symbolischer Start der digitalen Alarmierung gestern in Bad Doberan. - OZ: Lebensretter im digitalen Zeitalter angekommen