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Ostsee-Zeitung berichtet über hohes Einsatzgeschehen
Mittwoch, 12.04.2006 | 11:22
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Das hohe Einsatzgeschehen der letzten Monate ist nicht nur unseren aufmerksamen Internetbesuchern aufgefallen. Auch die Lokalredaktion lies sich bei Wehrführer Wolfgang Scheil in ihrer heutigen Ausgabe mit einem Interview sowie einem "OZ meint" über diesen Umstand aufklären.
Mittwoch, 12. April 2006 | Titelseite
Hut ab vor dem Ehrenamt
51 Einsätze in dreieinhalb Monaten. Da wurde den Kameraden der Feuerwehr Bad Doberan eine Menge Zeit und Kraft abverlangt. Hut ab vor diesem Ehrenamt! Zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sein, anderen zu helfen, dafür gebührt Lob und Dank. Und mit den Alarmierungen noch nicht genug. Da sind Aus- und Weiterbildungen an der Tagesordnung. Auch die kosten Zeit. Und trotzdem finden die Doberaner Feuerwehrleute immer noch Zeit und Lust, sich ins gesellschaftliche Leben der Stadt einzubringen. Ob Karneval, Schwanen-Rallye oder Osterfeuer. Die Wehrleute sind dabei. Zum diesjährigen Osterfeuer dürfen wir auf die neue Wasserorgel gespannt sein. Na, dann: Wasser(fontänen) marsch!
Mittwoch, 12. April 2006 | Titelseite
Noch nie so viele Einsätze
Seit Jahresbeginn wurde die Doberaner Wehr bereits zu 51 Einsätzen gerufen. OZ sprach dazu mit Wehrführer Wolfgang Scheil.
OZ: Im gesamten vorigen Jahr 98 Einsätze. Jetzt in dreieinhalb Monaten bereits 51 Alarmierungen. Ein neuer Rekord?
Scheil: In so kurzer Zeit hatten wir noch nie so viele Einsätze, das stimmt. Doch in den 51 Alarmierungen waren allein schon 13 Einsätze zum Einsammeln von Vogelkadavern mit Verdacht auf H5N1, der sich aber nicht bestätigt hat. Und dazu zählen auch neun Einsätze nach den Überschwemmungen im Februar, bei denen wir Keller auspumpten, Sandsäcke verbauten und Straßen beräumten.
OZ: Ohne diese Einsätze wäre die Zahl normal?
Scheil: Nein. Auch ohne Vogelgrippe und Überschwemmungen ist die Zahl recht hoch.
OZ: Welche weiteren Einsätze gab es?
Scheil: Wir hatten zwölf Brände und 39 technische Hilfeleistungen. Bei den Bränden gab es vier Wohnungs-, einen Wald-, Pkw- und Ödlandbrände. Zu den technischen Hilfeleistungen zählten neben denen zur Vogelgrippe und bei Überschwemmungen drei Baumbeseitigungen, Tragehilfen für Verletzte und Türöffnen für den Rettungsdienst. Zweimal wurden wir bei Gasaustritt gerufen. Viermal wurden wir bei Verkehrsunfällen alarmiert.
OZ: Wie viele Kameraden sind jedes Mal im Einsatz?
Scheil: Das richtet sich nach der Größe der Einsätze. Bei kleineren sind wir etwa acht Leute, bei größeren werden schon 25 Kameraden gebraucht.
OZ: Ist die Einsatzbereitschaft stets gewährleistet?
Scheil: Wir versuchen das so gut wie möglich. Aber am Tage haben wir natürlich Personalmangel. Wir brauchen deshalb Nachwuchs für die Wehr. Wer von jungen Leuten Lust hat, bei uns mitzumachen, ist dienstags ab 19.30 Uhr im Gerätehaus gern gesehen.
OZ: Wie sieht es mit der Ausbildung aus?
Scheil: Zusätzlich zu den vielen Einsätzen haben wir jeden Dienstag zwei Stunden Ausbildung. Parallel dazu fahren die Kameraden dann auch noch zur Weiterbildung in die Landesfeuerzentrale nach Malchow und zur Kreisfeuerwehrzentrale nach Kägsdorf. Unsere Wehrleute binden viel Zeit ans Bein.
OZ: Und das nicht nur bei Einsätzen, oder?
Scheil: Nein. Wir sind seit Jahren auch ins gesellschaftlichen Leben der Stadt Bad Doberan eingebunden. Drei Tage lang haben wir den Karneval abgesichert. Jetzt am Sonnabend organisieren wir das Osterfeuer am Münster. Es beginnt um 19 Uhr. Dazu sind natürlich alle Bad Doberaner und Gäste herzlich eingeladen. Erstmals setzen wir unsere selbst gebaute Wasserorgel ein.
OZ: Werden Sie auch auf andere Osterfeuer achten müssen?
Scheil: Nein. Andere Osterfeuer sind in der Stadt nicht erlaubt. Darauf macht das Ordnungsamt aufmerksam. Wer ohne Genehmigung ein Feuer entfacht, wird mit empfindlichen Strafen rechnen müssen.
Interview: RENATE PETER
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