Auch die Ostsee-Zeitung berichtete anfangs des Monats in ihrer Ausgabe vom 4. September über das Jugendfeuerwehr Jubiläum.
Jugendfeuerwehr zündelte zum Jubiläum
Der 50. Jahrestag der Gründung der Bad Doberaner Jugendfeuerwehr wurde am Sonnabend gefeiert. Der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr bot den Zuschauern Proben seines Könnens.
Bad Doberan Es brennt. Zwar nur ein Reisighaufen, aber die Rauchentwicklung ist heftig. Die umstehenden Zuschauer drehen sich weg, pusten. Die jungen Feuerwehrhelfer bleiben davon aber unbeeindruckt. Aline Graudenz und Steffi Bienwald überklettern ein Hindernis und begeben sich dann zum Brandherd. Die Schläuche werden ausgerollt und angeschlossen. Dann das Kommando: „Erstes Rohr Wasser marsch“, ruft die 13-Jährige Aline, dann spritzt das Wasser aus der Düse. Auch die beiden anderen Brandherde werden von den „Kollegen“ der Jugendfeuerwehr bekämpft. Nach wenigen Sekunden ist das Feuer gelöscht. „Erstes Rohr Wasser halt“, erschallt es. Der Wasserstrahl wird schwächer und versiegt. Geschafft! Die Nachwuchsbrandbekämpfer haben sich den Beifall redlich verdient.
Seit 50 Jahren existiert in der Münsterstadt eine Jugendfeuerwehr. Gegründet wurde diese als Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ in der damaligen Johannes-R.-Becher-Oberschule. Nach der politischen Wende wurde daraus im Juni 1991 die Jugendfeuerwehr Bad Doberan. Vor elf Jahren machte dort Florian Weidt seine ersten Schritte bei der Jugendfeuerwehr, heute ist der 20-Jährige Oberfeuerwehrmann und hat als Jugendwart ein Auge auf den Nachwuchs. „Das Interesse an der Feuerwehrarbeit ist stark zurückgegangen. Zeitweise hatten wir nur noch fünf Leute“, sagt Weidt. Doch die, die sich für diese Sache einsetzen, sind sehr engagiert. „Derzeit haben wir elf Mitglieder, fünf davon sind Mädchen“, freut sich der zukünftige Rettungsassistent.
Einmal in der Woche treffen sich die jungen Brandbekämpfer und üben fleißig. Ziel ist es, mit 16 Jahren den Sprung in die „große“ Freiwillige Feuerwehr zu schaffen. Einer, dessen Berufswunsch Feuerwehrmann lautet, ist Martin Behrens. Der 15-Jährige ist familiär vorbelastet, Vater, Bruder und Schwester sind ebenfalls dabei. „Mir gefällt die Ausbildung hier und auch die Kameradschaft ist toll“, sagt der Schüler. Er steht für die Sache ein, ist gern bei der Jugendfeuerwehr aktiv. „Die meisten Leute verstehen es nicht, warum ich hier mitmache und dann noch freiwillig. Die würden das nie machen“, hat Martin festgestellt.
Den Ehrentag begingen die angehenden Feuerwehrleute – der Jüngste ist zehn Jahre alt – mit vielerlei Aktivitäten. Da wurde die Bergung eines Busses nach einem Unfall nachgestellt, am Abend wurde die Bekämpfung einer Fettexplosion demonstriert. In der offiziellen Feierstunde wurden die 50 Jahre der ehrenamtlichen Arbeit in einer Fotoshow dokumentiert, ein Bowlingturnier wurde ausgetragen. Gemeinsam mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wurde am Abend gegrillt.
OLAF JENJAHN
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