250 Retter probten vor Eröffnung des Autobahnabschnittes den Ernstfall
20 Verletzte nach einem Unfall. 45 Einsatzfahrzeuge eilten zur Hilfe. Damit größere Katastro- phen begrenzt werden können, probten gestern 250 Retter auf dem neuesten Autobahn- abschnitt ihr Zusammenspiel.
Gubkow (OZ) Das Szenario von gestern Abend war glücklicherweise nur eine Übung. In vielen Orten des Rostocker Landes heulten die Sirenen. Feuerwehrleute wurden durch ihre Funkpieper alarmiert. 250 Retter und Helfer eilten mit Sondersignalen zu einem vermeintlichen Unfallort auf dem Streckenabschnitt der Autobahn A 20, der erst in der nächsten Woche für den Verkehr freigegeben wird. Insgesamt standen am Ende 45 Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehren, Rettungsdiensten und dem Technischen Hilfswerk am Ort des Geschehens nahe Gubkow. Auch der Rettungshubschrauber der Ambulanz Millich landete am Unfallort.
„Wir wollten vor der Freigabe des neuen Autobahnabschnittes die Gelegenheit nutzen, um mit allen, die hier zum Einsatz kommen werden, wenn es später wirklich einmal zu einem Unfall kommt, die möglichen Besonderheiten durchzugehen und das Zusammenspiel zu üben“, erklärt Peter Mohnke den Hintergrund der Übung. Mohnke ist bei der Doberaner Kreisverwaltung im Katastrophenschutz tätig und hat die Übung maßgeblich vorbereitet.
Schon gestern Abend wagte er erste Schlussfolgerungen. „Wir haben uns davon überzeugt, dass die Kameraden in allen Wehren hoch motiviert und gut ausgebildet sind“, so seine Grobeinschätzung. Doch auch Mängel nahm er zu Protokoll. So muss ein souveräneres Herangehen und mehr Selbstsicherheit bei der Bildung eines Führungsstabes gezeigt werden. „Ich bin davon überzeugt, dass dies schon bald so sein wird, wenn die ersten Einsätze gemeistert werden müssen.“
Die Feuerwehren, für die der A 20-Abschnitt vom Rostocker Kreuz an zum Zuständigkeitsbereich zählen wird, sind jene aus Sanitz, Tessin, Niekrenz, Vietow, Broderstorf, Thelkow, Selpin, Kessin, Kavelstorf, Dummerstorf und Damm-Reez. Fast durchgängig Mannschaften, die zwar schon mit Unfällen zu tun hatten. Dennoch vermutet Mohnke, dass der Dienst der Kameraden nach Eröffnung der Autobahn in ihrem Bereich härter wird.
Zum gestern angenommenen Ernstfall gehörte neben den Verletzten, für die eine Notambulanz installiert wurde, auch der Umgang mit Gefahrstoffen. Zehn Fässer Öl waren ins Gelände gerollt.
ACHIM TREDER
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