Steigerzug war der Anfang vor 120 Jahren
Bad Doberaner Feuerwehr gibt am 22. April Empfang
Die Bad Doberaner Feuerwehr begeht ihr 120-jähriges Bestehen. Ihr Beginn war am 22. April 1882 die Gründung eines Steigerzuges. Die Geschichte bleibt lebendig.
Bad Doberan (OZ) Mit der Gründung eines Steigerzuges am 22. April 1882 nahm die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Doberan ihren Anfang. Handwerker und Gewerbetreibende waren damals zusammen gekommen, um den Zug zu gründen. Er sollte Haus, Hof und die Produktionsstätten der Handwerker und Gewerbetreibenden schützen. Als im Jahre 1901 zwei Brände zu bekämpfen waren – einer bei einem Gastwirt, der andere bei einem Bäckermeister – veranlasste die Bürgerschaft, den Steigerzug zu einer vollständigen Wehr auszubauen. Im Oktober 1901 traten bereits 40 Einwohner der Wehr bei.
Noch heute erinnern alte Fotos, historische Uniformen und Oldtimer an die Geschichte der Doberaner FFw, die am 22. April dieses Jahres ihr 120-jähriges Bestehen begeht.
Das soll zünftig gefeiert werden. „Wir haben das Jubiläum in drei Teile zerlegt“, erklärt Wehrführer Wolfgang Scheil. Am Geburtstag direkt werden die Kameraden von 15 bis 19 Uhr zu einem Empfang einladen, und hoffen natürlich, dass Betriebe, Einrichtungen und Vereine, also die, um deren Schutz sie besonders bemüht sind, der Einladung auch folgen. Am 27. April ist ein Kameradschaftsabend geplant, dann wollen sie mit ihren Ehepartnern gemeinsam Eisbein essen und gemütlich beisammen sitzen. Und am 7. September sollen die Bürger die Wehr näher kennen lernen. Ein Tag der offenen Tür wird am Gerätehaus dazu Möglichkeiten bieten. Höhepunkt dieses Tages wird die Übergabe eines Rüstwagens RW 2 mit Kran sein.
60 aktive Mitglieder zählt die Bad Doberaner FFw heute, darunter neun Frauen. Sieben Ehrenmitglieder gehören der Wehr an. 25 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 16 Jahren sind in der Jugendwehr. „Nachwuchssorgen für die Wehr haben wir nicht. Aber wenn die jungen Leute ihre berufliche Ausbildung und auch die bei uns absolviert haben, gehen viele in den Westen“, ist Scheil schon etwas enttäuscht.
Neun Fahrzeuge stehen im modernen Gerätehaus auf dem Thünenhof. Doch der Stolz der Kameraden ist nicht nur die moderne Technik. Gehegt und gepflegt werden auch die Oldtimer. Drei restaurierte alte Fahrzeuge aus den fünfziger Jahren stehen bei der Feuerwehr, zwei werden noch restauriert, erklärt Wolfgang Scheil eine interessante AB-Maßnahme. Dass diese Oldtimer künftig feuerrot leuchten, dabei hilft der Wehr die Bad Doberaner Firma Fahrzeuglack. Und auch Metallbau Ott und der Sparkasse sind die Feuerwhrleute sehr dankbar für ihre Unterstützung.
Wenn die Kameradinnen und Kameraden ihr 120-jähriges Bestehen begehen, werden auch die neun historischen Uniformen zu sehen sein. Der Verein Perspektive nähte sie nach alten Fotos maßgeschneidert für neun Doberaner Wehrleute.
RENATE PETER
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