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Bericht zum Unwettereinsatz
Dienstag, 14.08.2007 | 21:44
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Nach dem Unwettertief "Kyril" im Januar dieses Jahres, mit insgesamt 11 Einsätzen, wurde unsere Region an diesem Sonntagmorgen erneut von einem Unwetter heimgesucht. War es am Jahresanfang hauptsächliche orkanartige Winde die die Einsatzkräften mit unzähligen Baumbeseitigungen in Atem hielten, brachte dieses Mal Tief Erdmann vor allem Regen. Und dies nicht zu knapp. Insgesamt schien sich das Regentief in die Region rund um Heiligendamm in der Nacht von Samstag auf Sonntag "verbissen" zu haben. Während es in den angrenzen Gemeinden Wittenbeck und Kühlungsborn zu keinen Unwetterbedingten Einsätzen kam, musste die FF Bad Doberan in ihrem Ausrückebereich an 10 verschiedenen Einsatzstellen tätig werden.
Die Nacht war um Punkt 4:16 Uhr vorbei und der Vollalarm für alle Kräfte lies bereits größere Ausmaße erahnen. Die Leitstelle informierte bereits beim Ausrücken über zwei verschiedene Einsatzstellen. In der Bad Doberaner Goethestraße waren zwei Keller vollgelaufen. Auf der Landstraße 12, die Bad Doberan mit dem Ostseebad Kühlungsborn verbindet, war der Kreisverkehr Höhe Rennbahn geflutet. Hier standen leider mehrere Autos fahruntüchtig im Wasser. An dieser Einsatzstelle kam daraufhin kurze Zeit später bereits die FF Wittenbeck zur Unterstützung zum Einsatz. In Bad Doberan teilten sich derweil die Kräfte auf. Der Rüstwagen (RW) und der Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G) übernahmen die Goethestraße, das Löschgruppenfahrzeug (LF) fuhr die Lessingstraße an. Das Tanklöschfahrzeug (TLF) machte sich derweil auf den Weg zum Kreisverkehr Heiligendamm. Während sich die Fahrzeuge Goethestraße auf einen längeren Einsatz einstellen mussten rückte das LF ebenfalls Richtung Kreisverkehr aus. Unterdessen wurde begonnen mittels Einsatzleitwagen (ELW) die Einsatzstellen mit Heißgetränken zu versorgen. Kurze Zeit später disponierte die Rettungsleitstelle Bad Doberan einen weiteren Einsatz. Diesmal kam der Hilferuf aus dem Ortsteil Heiligendamm. Die örtliche Median Klinik und das Kempinski Grand Hotel Heiligendamm meldeten Wassereinbrüche. Vor Ort wurde das ganze Ausmaß deutlich. Ein Löschwasserteich der gleichzeitig als Regenrückhaltebecken für Teile Heiligendamms dient war massiv übergelaufen und flutete die Reha-Klinik und das Kempinski Hotel zu beiden Seiten. Ein Großeinsatz zeichnete sich ab. Neben den Kräften aus Bad Doberan kamen hier vor allem die Wehren aus Kühlungsborn, Wittenbeck und Steffenshagen zum Einsatz. Gebraucht wurden vor allem tragbare Pumpen da der Teich im rückwärtigen Bereich nicht mit Fahrzeugen erreichbar war. Auch der Schlauchwagen aus Kühlungsborn verrichtete treue Dienste und verlegte mehrere parallele B-Leitungen. Nach dem die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte wurden diese sogar bis zur nahen Ostsee quer über das Hotelgelände verlegt. Insgesamt kamen hier ca. 150 Schläuche mit einer Gesamtlänge von 3km zum Einsatz
In Bad Doberan blieb derweil die Lage angespannt. Die Kräfte Goethestraße waren nun bereits über Stunden hinweg gebunden. Mit dem Einsatzleitwagen wurde derweil besorgte Bewohner am Fuchsberg beruhigt. Hier staute sich das Wasser des Althöfer Baches an einem Wehr, Gefahr für die angrenzenden Gebäude bestand aber nicht. Das Wehr wurde grob gereinigt. In der Straße am Buchenberg wurde mit Absprache des Hausbesitzer die Feuerwehr nicht mehr tätig nach dem hier bereits ein Fahrzeug der FF Admannshagen-Bargeshagen zum Einsatz kam. In der Goethestraße wurde derweil ein weiteres Haus gelenzt. Zur Mittagszeit dann die erlösende Nachricht. Die Pumparbeiten in der Goethestraße können eingestellt werden. Selbst die Rettungsleitstelle freute sich über diese Nachricht, was sicherlich aber auch an dem Umstand lang das weitere Einsatzstellen anfielen. In der Heinrich-Heine-Straße stand ein Keller Knöcheltief auf der gesamten Fläche unter Wasser. Als weitere Einsatzstelle kam eine volgelaufene Tiefgarage am Ziegenmarkt dazu. Die ersten Kräfte konnten derweil das Gerätehaus anfahren. Wenn auch nicht auf Dauer. Die Leitstelle meldete nähe altem Moorbad eine weitere Einsatzstelle. Zur Abwechslung wartete hier ein umgestürzter Baum auf die Einsatzkräfte und blockierte neben der Landstraße auch gleich die Gleise der Bäderbahn Molli. Im Einsatz waren TLF und RW mit zwei Motorkettensäge.
Unterdessen konnte der Einsatz in Heiligedamm abgeschlossen werden. Nach umfangreichen Aufräumarbeiten traten alle Kräfte die wohlverdiente Heimreise an. In Bad Doberan beendeten derweil die Kräfte die letzten beiden Einsätze und rückten gegen 15 Uhr wieder ein, fast 12 Stunden nach der Erstalarmierung. An ein Ende war trotzdem nicht zu denken. Betriebsmittel mussten aufgefüllt- und das eingesetzte Gerät gereinigt werden. Gegen 16 Uhr war mit dem GW-G auch das letzte Fahrzeug einsatzbereit.
An dieser Stelle ein Dank allen beteiligten Wehren für ihre Unterstützung, der Rettungsleitstelle Bad Doberan, der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Bad Doberan, sowie dem Kempinski Grand Hotel und dem Bahnhofs-Bistro für die Versorgung der Einsatzkräfte.
Bericht: FS,BK
Bilder: AH,BK,FS
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