Pünktlich um 17:45 Uhr wurden die Feuerwehren Bad Doberan und Ostseebad Kühlungsborn im ersten Abmarsch zu einer Rauchentwicklung im Dachbereich des Bad Doberaner Münsters gerufen.
Ein Szenario was niemand möchte, aber die Einsätze 2019 in Paris (Notre Dame) und in dieser Woche in Kopenhagen (Börse) zeigen, das man hier vorbereitet sein muss.
Die ersten Einsatzplanungen gehen in die 70er Jahre zurück, unter dem damaligen Wehrleiter Werner Junge wurden die ersten Ausarbeitungen und Ablaufpläne für einen Einsatzplan am Münster erstellt. Im Jahr 2019 kam Kustos Martin Heider auf die Feuerwehr zu und bat um Überprüfung und Abstimmung von Maßnahmen im Brandfall. In diesem Zusammenhang nahm sich Zugführer Christian Gläser dieser Dokumentation an, digitalisierte sie und passte sie an die aktuellen Verhältnisse an. Mit Unterstützung der Kameraden Steffen Kriebel und Florian Weidt wurde für das Sonderobjekt eine angepasste Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) erstellt, die nun erstmalig vollständig erprobt wurde.
Nachdem der Einsatzleiter an der Einsatzstelle angekommen war, konnte die Meldung „Rauchentwicklung aus dem Dach“ bestätigt werden. Daraufhin wurde das Einsatzstichwort auf Feuer – Groß (FG) erhöht. Somit wurden auch die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Ostseebad Nienhagen, Börgerende-Rethwisch, Admannshagen-Bargeshagen, Bartenshagen-Parkentin, Hohenfelde, Kröpelin und Reddelich alarmiert.
Bereits im Vorfeld erhielten die beteiligten Wehren eine intensive Einweisung in das Objekt und den Einsatzplan sowie die damit verbundenen Aufgaben.
Zur Bewältigung der Aufgaben wurden insgesamt 4 Einsatzabschnitte gebildet:
- Brandbekämpfung Nord
- Wasserversorgung
- Brandbekämpfung West
- Bergung Kulturgüter
Nach 60 Minuten konnte das Übungsziel erreicht werden. Die beiden vorhandenen Steigleitungen, an den verschiedenen Seiten des Gebäudes, wurden in Betrieb genommen. Zwei Drehleitern wurden in Stellung gebracht. Eine stabile Wasserversorgung konnte hergestellt und diverse, vorher festgelegte, Kulturgüter geborgen werden. Insbesondere der hierfür eigens aufgestellte Kulturgut-Schutzplan ist derzeit in MV einzigartig und hat sich in der Anwendung bewährt.
Insgesamt waren 140 Einsatzkräfte von 9 Feuerwehren an der Übung beteiligt. Des Weiteren waren zur Unterstützung der Rettungsdienst, die FTZ Beselin und der Betreuungszug Nord zur Versorgung im Einsatz.
Vielen Dank an alle Beteiligten, die zum Erfolg dieser Übung maßgeblich beigetragen haben.
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